Stromsparen beim Kochen und Backen – die 6 besten Tipps
Fernseher, Kühlschrank, Heizung – das sind die Geräte, an die wir wohl alle zuerst denken, wenn es um den Stromverbrauch geht. Dabei bieten sich auch im übrigen Haushalt teilweise hohe Einsparpotenziale, die zwar auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind, aber trotzdem genutzt werden sollten. Gerade beim Kochen und Backen kannst du mit ein paar einfachen Tricks Strom sparen, ohne dafür erst viel Geld in die Hand nehmen zu müssen.

Für diese Zwecke verwenden Haushalte in Deutschland die meiste Energie. (Quelle: Statista; https://de.statista.com/statistik/daten/studie/165364/umfrage/energieverbrauch-der-privaten-haushalte-fuer-wohnen-2000-und-2009/)
Tipp 1: Der richtige Herd
Unvermeidbar beim Kochen und Backen ist es, den Herd zu verwenden. Doch zwischen Gas-, Elektro- und Induktion ergeben sich große Unterschiede bezüglich des Stromverbrauchs, die wir kurz näher vorstellen möchten:
Herd | Stromverbrauch |
Gasherd | Der Gasherd bietet den Vorteil, dass er seine volle Leistung schon innerhalb weniger Sekunden nach dem Einschalten erreicht. Somit ist die Energiebilanz an sich sehr effizient und auch in Sachen Öko-Bilanz muss sich die Herd-Art nicht vor den anderen beiden verstecken. Aber: Du benötigst einen Gasanschluss in der Küche, bist von der Preisentwicklung des fossilen Brennstoffs abhängig und hast ein (leicht) erhöhtes Risiko von Bränden. |
Elektroherd | Am schlechten schneidet der Elektroherd bei der Energiebewertung ab. Denn bei der Stromerzeugung entstehen sehr hohe Umwandlungsverluste und Schadstoffemissionen. Zudem erwärmt der Herd zunächst die Fläche unter dem Topf und erst dann den Topf selbst – weitere Energieverluste sind die Folge. |
Induktionsherd | In Sachen Energieeffizienz sollte der Induktionsherd die erste Wahl sein. Mit ihm ist punktgenaues Kochen möglich, denn die Wärme wird dank der Induktion nicht auf den Herdplatten, sondern im Boden der Töpfe erzeugt. So kannst du um bis zu 30 Prozent schneller Kochen, als wenn du einen Elektroherd verwendest. Das ist nicht nur praktisch, sondern spart auch noch Strom. |
Tipp 2: Wähle das passende Kochgeschirr
Schon deutlich weniger Beachtung wird meist dem eigenen Küchengeschirr gewidmet. Doch mit dem passenden Topf und einer guten Pfanne schmeckt das Essen nicht nur besser, das Kochen wird auch günstiger. Einige Tipps im Überblick:
- Koche unbedingt immer mit Deckel, so kannst du zwischen 75 und 80 Prozent an Energie sparen.
- Nutze zudem den kleinstmöglichen Topf zum Kochen – so sparst du gleichzeitig noch Platz in der Spülmaschine. Achte auch darauf, dass der Topf genau auf die jeweilige Herdplatte passt, sonst geht außen Wärme verloren.
- Töpfe mit Glasdeckel eignen sich in der Küche besonders gut. So kannst du nach deinem Essen schauen, ohne dass du den Deckel öffnen musst – denn so entweicht viel Wärme und damit Energie.
- Schnellkochtöpfe schaffen es, rund 50 Prozent an Energie im Vergleich zu herkömmlichen Töpfen zu sparen.
- Haben deine Töpfe und Pfannen einen unebenen Boden oder Dellen, nervt das nicht nur beim Kochen – es bedeutet auch einen Verlust von Energie.
- Es gibt mittlerweile Energieoptimierte Töpfe und Pfannen, die rund 15 Prozent an Energie gegenüber „normalem“ Kochgeschirr sparen können.
Natürlich musst du nicht dein komplettes Geschirr umrüsten, dafür wären die Kosten zu hoch. Sobald ein Topf kaputt geht oder schon stark abgenutzt ist, kannst du beim Neukauf aber auf die genannten Kriterien achten.
Tipp 3: Wasserkocher statt Herd nutzen
Solltest du keinen Induktions- oder Gasherd nutzen, so bringe Wasser am besten im Wasserkocher zum Kochen. Denn gegenüber den Elektroherden können die kleinen Geräte rund 35 Prozent an Energie sparen. Wichtig: Die Mikrowelle ist kein geeignetes Mittel zur Erhitzung des Wassers, sie ist in diesem Bereich sehr ineffizient.
Tipp 4: Nicht vorheizen
„Den Ofen auf 200 Grad vorheizen und den Kuchenteig in einer bestrichenen Form in den Backofen stellen.“ Fast jedes Backrezept sieht vor, dass der Ofen zunächst vorgeheizt wird. Dabei geht aber viel Energie verloren, gerade wenn du einen älteren Backofen verwendest. Stelle Kuchen, Braten und Co., am besten direkt in den Ofen, auch wenn die Zeitangabe aus dem Rezept dann nicht mehr ganz genau stimmt.
Tipp 5: Warmes Essen nicht direkt in den Kühlschrank
Ein kleiner, aber nützlicher Tipp: Je wärmer das Essen, desto mehr Energie verbraucht der Kühlschrank beim Herunterfahren der Temperatur. Warmes Essen gehört daher nicht direkt in den Kühlschrank, es sollte erst auf Zimmertemperatur gekühlt werden. Danach kannst du den abgedeckten Teller dann hineinstellen.
Tipp 6: Angewohnheiten beim Kochen und Backen ändern
Zu guter Letzt kannst du auch durch dein persönliches Verhalten Strom beim Kochen sparen. Dafür musst du kein Geld in die Hand nehmen, sondern einfach nur einige Dinge beachten bzw. bestimmte Gewohnheiten abstellen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Kochen von Nudeln oder Reis. Wenn das Wasser kocht und die Nudeln im Topf sind, schalte den Herd ruhig auf die Hälfte herunter. Achte aber darauf, dass was Waser weiterhin köchelt, sonst wird es nichts mit den Nudeln.
Eng damit verbunden ist der Tipp, die Restwärme zu nutzen. Fleisch kannst du beispielsweise kurz und knackig bei sehr hoher Temperatur anbraten, um die gewünschte Bräunung zu erzielen. Danach legst du den Deckel auf die Pfanne, damit das Fleisch – bei abgeschaltetem Herd – weiter gart und schön durch ist. Selbiges gilt auch für den Backofen, den du schon einige Minuten vor dem Ablauf der Zeit abstellen kannst. Achte auch darauf, die Backofentür so wenig wie möglich zu öffnen. So entweicht genau wie beim Topf keine wertvolle Energie.
Sofern du Gemüse im Topf kochst, muss es nicht komplett mit Wasser bedeckt sein. Bei geschlossenem Deckel sorgt auch der Dampf für die Garung. Damit sparst du nicht nur Energie, auch die Vitamine bleiben im Essen und werden nicht herausgekocht. Und zu guter Letzt: Time das Kochen richtig, damit du bereits fertige Beilagen nicht nochmal aufwärmen musst, wenn das Fleisch fertig ist.
Fazit: Guter Herd und einige Angewohnheiten sparen Energie
Entgegen der landläufigen Meinung lässt sich auch beim Kochen viel Energie sparen. Am wichtigsten ist es, einen guten Induktionsherd zu nutzen, selbst wenn die Anschaffung einige hundert Euro kostet, lohnt sich diese Investition schnell. Denn im Vergleich zum Elektroherd entstehen kaum Umwandlungs- und Abweichungsverluste beim Kochen, zudem ist das Essen rund 30 Prozent schneller fertig. Darüber hinaus sind es insbesondere kleinere Angewohnheiten, die beim Kochen und Backen für Energieeinsparungen sorgen. Dazu gehört es etwa, den Ofen nicht vorzuheizen, mit geschlossenem Deckel zu kochen und Restwärme zu nutzen. Wenn du diese einfachen Tipps beachtest, kannst du die nächste Energierechnung senken, ohne vorher viel Geld investiert zu haben!