LED oder Energiesparlampe? – Diese Unterschiede musst Du kennen

Die Glühbirne hat in Haushalten längst ausgedient. Als Alternativen stehen in den Läden nur noch Energiesparlampen oder LEDs zur Verfügung. Doch welches Modell spart mehr Energie im Haushalt und ist in der Anschaffung günstiger? Und sind Energiesparlampen wirklich giftig? Was muss ich beim Kauf sonst noch beachten? Wir zeigen Dir heute die Unterschiede zwischen Energiesparlampe und LED auf.

6 wichtige Fragen zu LEDs und Energiesparlampen

Im Jahr 2012, also kurz nach dem endgültigen Verbot der herkömmlichen Glühbirne, wurde eine Umfrage in der Bevölkerung durchgeführt. Thema: „Welche Art von Lampe werden Sie in der Zukunft als Nachfolger für die Glühlampe wählen?“

LED oder Glühbirne Nachfolge

Quelle: statista.de; aufrufbar unter: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/253727/umfrage/bevorzugte-lampen-technik-als-nachfolger-der-gluehlampe-in-deutschen-haushalten/

Das Ergebnis war nicht eindeutig – und ist es immer noch nicht. Beide Lampen weisen Vor- und Nachteile auf, die wir anhand eines kurzen Fragekatalogs vorstellen möchten.

Watt oder Lumen?

Sowohl LEDs als auch Energiesparlampen verbrauchen deutlich weniger Energie als Glühlampen. Gemessen werden muss die Helligkeit immer in Lumen und nicht mehr in Watt. Es gilt die Faustregel: Watt mal zehn = Lumenwert. Je höher der Wert, desto mehr Helligkeit geben die Lampen ab.

Ist das Licht von Energiesparlampen wirklich kalt?

Nein, das war lediglich bei der ersten Generation von Lampen so. Beim Kauf solltest Du aber immer auf die Lichtfarbe achten, die für Energiesparlampen und LEDs in Kelvin (K) angegeben wird. Die Werte bewegen sich zwischen 2.500 K (warmweiß) und 6.500 K (tageslicht-weiß). Es gilt: Je höher der Wert, desto größer ist der wach machende Blauanteil. Die Natürlichkeit der Farbwiedergabe steigt, aber auch der Energieverbrauch. Als Vergleich: Alte Glühbirnen weisen einen nur Werte von maximal 2.900 K auf.

Sind Energiesparlampen giftig?

Auch hier kurz und knapp: Nein. Du musst Dir keine Gedanken über den Quecksilberanteil machen, der zwar vorhanden aber verschwindend gering ist. Die Stiftung Warentest hat die Energiesparlampen untersucht und ist zu dem eindeutigen Urteil gekommen, dass keinerlei Gesundheitsgefahr von ihnen ausgeht. Selbst wenn die Lampe zu Bruch geht und das Quecksilber austritt, sind weder Erwachsene noch Kinder gefährdet.

Haben LEDs und Energiesparlampen Dimmfunktionen?

Nicht jede Lampe Energiesparlampe ist mit diesem Extra ausgestattet. Bei einigen LEDs weisen die Funktionen Mängel auf. Du solltest Dich hierüber auf der Homepage des jeweiligen Herstellers informieren oder im Laden nachfragen. Meistens steht auch auf der Verpackung der Lampe, wenn eine Dimmfunktion vorhanden ist.

Geben Energiesparlampen direkt das volle Licht ab?

Auch modernere Versionen brauchen kurze Zeit, um das volle Licht abzugeben. Es dauert meist nur wenige Sekunden, das kann aber zum Beispiel im Treppenhaus zur Stolperfalle werden. Nutze hier am besten LEDs, weil diese direkt Höchstleistung bringen.

Kann ich die Lampen auch im Außenbereich nutzen?

Sowohl bei Kälte als auch bei Hitze sind Energiesparlampen nicht die beste Wahl. Sie sind relativ anfällig für Temperaturschwankungen, das kann ihre Lebensdauer reduzieren. Zudem verlängert sich die Zeit, bis das volle Licht abgegeben wird, durch Kälte noch stärker. Auch im Außenbereich solltest Du daher die robusten LEDs nutzen.

Energiesparlampe oder LED? – Der Kostenvergleich

LED Energiesparlampe Kosten

Umfangreicher Vergleich über die gesamte Lebensdauer von alten Glühbirnen, Energiesparlampen und LEDs. Quelle: vz-nrw; aufrufbar unter: http://www.verbraucherzentrale.de/einsparpotential-von-energiesparlampe-und-led

Natürlich kommt es bei der Wahl vor allem auf die Kosten der Lampen an. LEDs sind in der Anschaffung noch immer etwas teurer als Energiesparlampen. Bei vergleichbaren Modellen bewegen sich die Kostenunterschiede zwischen 2 und 5 Euro. Dafür sind die LEDs im Unterhalt günstiger, auch weil sie eine deutlich längere Lebenszeit aufweisen. Die Verbraucherzentrale NRW hat hierzu umfangreiche Berechnungen durchgeführt, die rechts in der Abbildung zu sehen sind.

Bei der angegebenen Nutzungsdauert schlägt die LED also die Energiesparlampe. Aber: Die Nutzungszeit von 2,7 Stunden pro Tag ist durchaus hoch angesetzt. Gerade im Flur, separaten Esszimmern oder Büros kann die Nutzungszeit deutlich geringer ausfallen. Dann ist es rentabler, die Energiesparlampe zu verwenden.

Welche Lampe für welchen Raum?

In viel beleuchteten Räumen eignen sich also LEDs, in weniger stark genutzten Zimmern eher Energiesparlampen. Unabhängig von der gewählten Art des Leuchtmittels ist es wichtig, auf den passenden K-Wert zu achten. Unsere Empfehlungen:

  • In Wohn- und Kinderzimmer ist warmweißes Licht gut geeignet. K-Wert: zwischen 2.300 und 3.000. LEDs sind Energiesparlampen aufgrund der hohen Nutzungsdauer vorzuziehen.
  • Am Arbeitsplatz muss hingegen für eine tageshelle Beleuchtung gesorgt sein. K-Wert: zwischen 5.500 und 6.500. LED oder Energiesparlampe je nach Nutzungsdauer des Raumes.
  • Küche und Bad müssen weniger stark beleuchtet sein. K-Wert: zwischen 2.500 und 4.500. Aufgrund der geringen Nutzungsdauer sind Energiesparlampen sinnvoller.
  • Das Treppenhaus ist ebenfalls bei einem K-Wert zwischen 2.500 und 4.500 gut beleuchtet. Wie erwähnt solltest Du hier aber LEDs nutzen, weil sie das Licht direkt abwerfen.

Fazit: LED bei häufiger Nutzung, Energiesparlampe in anderen Zimmern

Wer immer noch alte Glühbirnen im Haus hat, sollte diese austauschen. Pro Lampe und Jahr lassen sich zwischen 10 und 20 Euro durch den Einbau moderner LEDs oder Energiesparlampen einsparen. Vor dem Hintergrund der hohen Anzahl an Lampen im Haushalt rechnet sich der Aufwand schnell. LEDs kommen bevorzugt im Außenbereich oder im Treppenhaus zum Einsatz, weil sie robust sind. Zudem sind die Energiekosten geringer als bei Energiesparlampen, weshalb sich LEDs gut für viel beleuchteten Räumen eignen. In allen anderen Zimmern sollten allerdings Energiesparlampen angebracht werden, weil sie in der Anschaffung etwas günstiger sind.