Heizungsarten im Überblick: Das solltest Du über Öl, Holz und Co. wissen
Um Deine Wohnung oder Dein Haus mit Wärme zu versorgen, kannst Du verschiedene Möglichkeiten nutzen. Die meisten Heizungsarten verwenden dabei noch immer Öl oder Gas, um eine angenehme Raumtemperatur zu erzeugen. Deutlich umweltfreundlicher und kostengünstiger sind hingegen Heizsysteme, die mit Solarenergie, Holz oder Wärmepumpen betrieben werden.
Gas- und Ölheizungen die Nummer 1 in Deutschland
In fast jedem deutschen Haushalt findet sich eine Gas- oder Ölheizung. Dabei ist strikt zwischen zwei Varianten zu unterscheiden:
- Viele der Modelle sind bereits vor mehr als zehn Jahren in den Immobilien installiert worden. Sie produzieren die Wärme wenig effizient und verursachen hohe Unterhaltskosten.
- In neueren Objekten sind hingegen Brennwert-Heizungen verbaut. Sie schaffen es, deutlich mehr Heizenergie aus derselben Menge Öl oder Gas herauszuholen als ihre Vorgänger.
Für den Einbau und die Nutzung der Heizanlagen spricht, dass sie verhältnismäßig wenig Platz benötigen. Gasheizungen kommen komplett ohne platzintensiven Lagerraum aus und beziehen den Brennstoff direkt aus der Leitung. Für das Heizöl werden hingegen Tanks benötigt, die aber im Vergleich zu anderen Heizsysteme ebenfalls leicht im Keller installiert werden können.
Zu beachten gilt es, dass die Umwelt bei der Nutzung von Gas- oder Ölheizungen stark belastet wird. Die fossilen Brennträger können nicht wiederverwendet werden und erzeugen beim Verbrennen eine recht hohe CO²-Belastung. Zudem schwanken die Preise für die Rohstoffe relativ stark, wie alleine ein Blick auf die Entwicklung der Heizölpreise im letzten Jahr zeigt:
Lohnt sich das Heizen mit Holz oder Pellets?
Insbesondere aufgrund der Umweltbelastung kann es daher für Dich Sinn machen, in eine Pelletheizung zu investieren. Kostenpunkt bei einer Aufrüstung einer alten Heizanlage: knapp 20.000 Euro. Durch die niedrigeren laufenden Kosten kann sich die Investition aber in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auszahlen. Bei einer 20-jährigen Betriebszeit sparen moderne Holzheizungen rund 50 Prozent an Energie gegenüber Gas- und Ölheizungen.
Bedenken musst Du dabei, dass Holzheizungen viel Platz benötigen. Der Rohstoff kann logischerweise nicht aus der Leitung bezogen werden und ist deutlich voluminöser als Öl. Zudem solltest Du beachten, dass es insgesamt drei unterschiedliche Holzheizungen gibt:
- Pellet
Die klassischste Variante. Es handelt sich um vier bis zehn Zentimeter lange, aus naturbelassenem Holz gepresste Stäbchen. Durch die Pressung wird dem Pellet die Restfeuchte entzogen und viel Energie auf möglichst wenig Raum gespeichert. Die eigentliche Befüllung einer Pelletheizung erfolgt übrigens vollautomatisch, Du musst lediglich für ausreichend Vorrat sorgen. - Scheitholz
Scheitholz ist hingegen komplett natürliches Holz, das nicht maschinell bearbeitet wurde. Diese Heizungsart solltest Du aber nur nutzen, wenn Du aus einem eigenen oder nahegelegenen Waldstück günstig Holz beziehen kannst. Zudem muss die Heizung ständig manuell befüllt werden. - Hackschnitzel
Bei Hackschnitzeln handelt es sich um Holzreste, die bei der Verarbeitung übrig bleiben. Das Abfallprodukt ist günstig und dessen Verwendung sehr umweltschonend. Gleichzeitig steigt der Lagerbedarf, weil Hackschnitzel pro Kubikmeter weniger Energie speichern als Holzpellets.
Solarenergie nutzen
Obwohl die Sonne bereits Milliarden Jahre alt ist, wird sie für die eigentliche Energiegewinnung auf der Erde erst seit einigen Jahren verwendet. Die Energie wird dabei entweder über Photovoltaikanlagen oder andere dunkel gefärbte Solarabsorber aufgenommen. Geheizt wird im Falle der Verwendung von Photovoltaikanlagen, indem der gewonnene Strom für Elektroheizungen genutzt wird. Im Gegensatz dazu wird im Rahmen der Solarthermie Wasser erhitzt, das anschließend in den Wärmekreislauf Deines Heizsystems eingespeist wird.
Zu beachten gilt es, dass beide Varianten nicht den kompletten Heizbedarf decken können. Das liegt daran, dass die Sonnenenergie nicht über das komplette Jahr hinweg verfügbar ist. Gerade im Sommer – wenn die Heizung nicht benötigt wird – kann mit Solartechnik die meiste Energie erzeugt werden. Im Winter, wenn alle Räume beheizt werden müssen, hat die Sonne weniger Kraft und ist nur einige Stunden am Tag zu sehen. Zwar können Energiespeicher Abhilfe schaffen, Solarheizungen müssen aber immer mit anderen Heizarten kombiniert werden.
Mit Wärmepumpen Umwelt und Geldbeutel schonen
Ebenfalls auf Sonnenenergie setzen Wärmepumpen. Sie sind genau wie Solarheizungen hocheffizient und sehr umweltfreundlich, umgehen aber das Problem der Verfügbarkeit der Sonnenenergie. Wenn Du eine Wärmepumpe installierst, greift diese auf bereits im Boden, der Luft oder dem Grundwasser gespeicherte Energie zurück. Gerade in der Erde ist die Temperatur das Jahr über konstant, weshalb Wärmepumpen nicht mit anderen Heizarten kombiniert werden müssen. Einziger Nachteil: die noch recht hohen Anschaffungskosten (20.000 bis 30.000 Euro), die sich aber nach einigen Jahren rentieren.
Teelichtöfen als Alternative
Veraltete Öl- und Gasheizungen auszutauschen ist aus Umwelt- und langfristiger Kostensicht äußerst sinnvoll. Für den Austausch musst Du aber in jedem Fall mehrere tausend Euro bezahlen. Als Alternative bieten sich daher Teelichtöfen an, die Du für weniger als 100 Euro bekommst:
- Mit drei Teelichtern kannst Du einen großen Raum fünf Stunden lang beheizen
- Die laufenden Kosten liegen bei rund 5 Euro pro Monat und großem Raum
- Du schonst die Umwelt, weil keine fossilen Brennträger verwendet werden
Fazit: Weg von Gas und Öl
Wenn Du noch immer eine alte Öl- oder Gasheizung besitzt, solltest Du diese austauschen. Nicht nur der Umwelt zuliebe, sondern auch weil du im Unterhalt enorme Kosten sparen kannst. Für moderne Brennwertsysteme, Pelletheizungen, Solarthermie und Wärmepumpen musst Du mit Investitionen zwischen 10.000 und 30.000 Euro kalkulieren. Aber es lohnt sich, nach einigen Jahren amortisieren sich die Kosten. Wenn Du lieber klein anfangen möchtest, solltest Du einzelne Räume mit modernen Teelichtöfen beheizen. Diese erzeugen zuverlässig, kostengünstig und effizient ein angenehmes Raumklima.