Smart Home planen – die ultimative Anleitung
Du möchtest ein Smart Home planen, weißt aber nicht, wie und wo du anfangen sollst? Kein Problem, denn in der Praxis ist die Planung häufig weniger aufwendig als zunächst angenommen. Es gilt vor allem, sich die eigenen Wünsche klar zu machen. Sollen nur die Rollläden per Smartphone bedient werden können oder doch gleich das ganze Haus? Ausgehend von dieser einfachen Frage zeigen wir dir, wie du dein Smart Home in 5 Schritten planen kannst.
Schritt 1: Was soll das Smart Home können?
Schon seit einigen Jahren stecken die intelligenten Häuser nicht mehr in den Kinderschuhen, sondern bringen echte Effizienzvorteile in Sachen Strom und Heizung. Aber: In welchem Umfang die Technologie Einzug in dein Zuhause erhalten soll, kannst nur du selbst bestimmten. „Was möchte ich“ ist daher die erste Frage bei der Planung des Smart Homes. Beispiele:
- Du suchst einer Lösung, mit der du die Heizkörper auch von unterwegs aus steuern kannst.
- Es ist die wichtig, dass du das komplette Zuhause mit dem Smartphone bedienen kannst.
- Insbesondere der Schutz vor Einbrechern ist für dich relevant.
Am besten erstellst du eine Liste mit allen Dingen, die das Smart Home nach Möglichkeit können soll. Skizziere dabei auch ruhig den Grundriss deiner Wohnung, das hilft bei der Planung. So kannst du in die unterschiedlichen Räume eintragen, was hier gemacht werden soll. Beispielsweise ist es im Wohnzimmer deutlich wichtiger, die Temperatur regulieren zu können, als im ohnehin nicht beheizten Abstellraum.
Schritt 2: Passt meine Wohnsituation zu meinen Vorstellungen?
Doch nicht nur deine Wünsche haben einen Einfluss auf die Planung des Smart Homes, sondern auch die aktuelle Wohnsituation. Zu unterscheiden ist hier:
- Wohnst du zur Miete oder im eigenen Haus?
- Lebst du im Altbau oder im Neubau?
Beide Aspekte haben einen entscheidenden Einfluss darauf, wie du das intelligente Zuhause gestalten kannst. Denn im Neubau kannst du dich schon während der Planungsphase mit dem Architekten zusammensetzen, um die Grundvoraussetzungen für das Smart Home zu schaffen. Wichtig ist insbesondere, dass es an essenziellen Stellen Strom geben muss. Zusätzlich dazu kannst du sogar ein ganzes Bus-Netz – ein zentrales Steuerungsnetz – in den Neubau integrieren, wodurch du die Möglichkeit hast, dein komplettes Gebäude zum Smart Home aufzuwerten.
Im Altbau gestaltet sich die Situation schon schwieriger. Hier ist es derzeit deutlich sinnvoller, kabellose Systeme zu nutzen. Eine Nachrüstung ist zwar möglich, erfordert aber einen immensen Kosten- und Zeitaufwand. Und keine Sorge: Auch mit dieser Variante kannst du das Gebäude komplett auf Smart Home umstellen, denn die meisten Lösungen aus diesem Bereich sind sogenannte Plug-&-Play-Systeme.
Schritt 3: Lege ein Budget fest und gleiche deine Planung ab
Du weißt jetzt, was du möchtest und wie du diese Lösung (grob) umsetzten kannst. Ein wichtiger Teil der Planung besteht aber auch in der Kostenkalkulation. Vorab: Auch mit geringem Budget kannst du deine Wohnung in ein smartes Zuhause verwandeln, musst dabei aber auf gewisse Extras verzichten. Derzeit geben Experten an, dass rund 1.000 bis 1.500 Euro für die Umrüstung einkalkuliert werden sollten. Dafür erhältst du nicht nur ein Basispaket, sondern schon etwas gehobeneren Standard.
Wenn dir das noch zu viel Geld ist, kannst du das Smart Home auch etappenweise umsetzen. Gerade bei kabellosen Varianten ist es einfach, nach und nach neue Geräte ans Netz zu nehmen. Als besonders wichtig erachten Experten derzeit folgende Aspekte des Smart Homes:
- Heizung: Über Thermostate und Energieregler kannst du die Raumtemperatur exakt anpassen. Zudem lässt sich die Heizung automatisch zu bestimmten Zeitpunkten einschalten, was viel Energie spart.
- Licht: Auch beim Thema Licht kannst du mit dem Smart Home viel Geld sparen. So schalten sich etwa Lichtquellen automatisch ab oder Elektronikgeräte werden komplett vom Netz genommen, um den Stand-by-Modus zu verhindern.
- Sicherheit: Das dritte große Thema beim Smart Home ist die Sicherheit. Vor Einbrechern kannst du dich etwa mit Alarmanlagen, Kameras oder auch einer automatischen Lichtschaltung schützen.
Tipp: Viele, renommierte Unternehmen wie etwa die Telekom oder RWE bieten Starterkits für das Smart Home an. Zwischen 200 und 300 Euro zahlst du in der Regel für so ein Paket. Zwar ist der Effekt noch relativ begrenzt, du gewinnst aber ein Gefühl für die Technik und kannst entscheiden, ob das intelligente Zuhause etwas für dich ist. Später rüstest
Schritt 4: Anbieter wählen und installieren
Vorab: Wir möchten hier keine Tipps für einen Anbieter geben, die Wahl überlassen wir dir selbst. Vielmehr liefern wir dir einige Anregungen, die du bei der Wahl des Unternehmens für dein Smart Home beachten solltest.
Gerade als „Einsteiger“ in diesem Bereich solltest du auf solche Anbieter setzen, die eine Nachrüstbarkeit des Netzwerkst garantieren. Zudem ist es hilfreich, wenn die Tools mit den Entwicklungen anderer Produzenten kompatibel sind. So bist du nach der ersten Kaufentscheidung nicht direkt bei einem Anbieter gefangen.
Zudem solltest du dich etwas mit der wirtschaftlichen Perspektive des Unternehmens befassen. Gibt es den Konzern noch in 5 oder 10 Jahren? Wer steht hinter dem Markennamen? Denn wenn ein Anbieter in einigen Jahren Insolvenz anmelden sollte, könntest du unter anderem Probleme beim Kauf von Ersatzteilen bekommen – die gibt es dann nicht mehr. Auch Reparaturen und andere Serviceleistungen kannst du dann nicht mehr beim Anbieter selbst in Anspruch nehmen.
Hast du die Werkzeuge dann erworben, so geht es an die Installation bzw. die technische Umsetzung. Hast du ein kabelloses Netzwerk erworben, kannst du die Geräte selbst installieren. Hingegen ist es bei den verkabelten Varianten zwingend notwendig, einen Fachmann zu beauftragen.
Schritt 5: Für die Sicherheit des Netzwerks sorgen
Das Thema Sicherheit ist beim Smart Home von essenzieller Bedeutung. Du selbst kannst einige Dinge unternehmen, um dich wirkungsvoll vor Hackern und unbefugten Eindringlingen zu schützen:
- Achte darauf, dass der Anbieter der Smart-Home-Lösungen alle aktuellen Sicherheitsvorgaben erfüllt.
- Die meisten kabellosen Varianten docken an dein WLAN-Netzwerk an. Verschlüssle dieses mit einer WPA2-Verschlüsselung (Standard bei den meisten Geräten).
- Generell sollte die Kommunikation zwischen der Steuerung des Smart Homes – meist ein Smartphone – und den einzelnen Komponenten immer verschlüsselt sein.
- Sicherheitsrelevante Einstellungen wie etwa der mögliche Zugriff von außen sollten deaktiviert werden. Hingegen werden alle sicherheitsfördernden Optionen der Smart Home Geräte eingeschaltet.
Fazit: Smart Home planen durch Zielsetzung, Budgetplanung und Anbieterwahl
Ein Smart Home zu planen, ist weniger kompliziert als meist angenommen wird. Zunächst musst du dir klar machen, was du von den intelligenten Lösungen erwartest. Fokussiere dich dabei am besten auf Teilbereiche wie etwa Heizung, Sicherheit und Strom. Anschließend wählst du auf Basis deiner Wohnsituation zwischen kabelloser und verkabelter Lösung, die im Optimalfall erweiterbar ist. Berücksichtige dabei aber immer dein Budget, in das der Kauf natürlich passen muss. Zwischen 1.000 und 1.500 Euro sind eine gute Summe, um wirkliche Effekte durch die Investition bewirken zu können. Abschließend wählst du einen Anbieter, den es nach Möglichkeit noch in einigen Jahren gibt, und führst die Installation durch. Schon ist dein Zuhause smart und spart viel Energie.
Das ich mit einem „Smart Home“ – System Energie sparen kann, stimme ich vollkommen zu. Die genannten Investionssummen sehe ich hingegen kritisch. Ja sicher gibt es diverse „fertige“ Pakete um 200-300€, welches dann in der Regel ein System (z.B. die Heizung) optimiert. Die Frage ist, ob das dann schon ein „Smart Home“ ist? Andere vernetzen ihr Einfamilienhaus mit einem offen Bus-System (z.B. KNX) und verbinden somit dann viele intelligente Systeme (z.b. Heizung, Licht, Jalousien, Alarmanlage, Anwesenheitssteuerung, usw.) miteinander zu einem gesamten „Smart Home“. Die Investitionen können in so einem Fall gleich meherer tausend Euro ausmachen.
Wahrscheindlich liegt das noch immer im Auge des Betrachters, was ein „Smart Home“ ausmacht 😉