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Lohnt es sich, einen Energieberater zu beauftragen?

In jedem Haushalt gibt es bezüglich der Energiekosten Sparpotenzial. Wer dieses optimal ausnutzen möchte, der kann einen Energieberater beauftragen – so zumindest die Vorstellung des Gesetzgebers, denn dieser fördert den Auftrag unter bestimmten Umständen. Doch wie teuer ist es für dich, einen solchen Energieberater ins Haus zu bestellen? Und kann der Experte wirklich für Energieeinsparungen sorgen? Wir klären auf.

Was ist ein Energieberater überhaupt?

So eindeutig lässt sich diese Frage nicht beantworten. Denn es handelt sich um eine freie Berufsbezeichnung, die nicht geschützt ist und auch keinen beruflichen Standards unterliegt. Generell gemeint sind:

  • Fachleute, die Immobilien energetisch bilanzieren und begutachten.
  • Dabei machen sie handfeste Vorschläge zur Verbesserung der Energieeffizienz.
  • Es werden zudem unabhängige Ratschläge für den Neuerwerb von Geräten oder die Sanierung bestimmter Objekte gemacht.

Obwohl der Beruf erstmal nicht reguliert ist, gibt es mittlerweile durchaus einige Standards, die erfüllt sein müssen. Vornehmlich wurden sie von den Kammern – etwa der Handwerkskammer oder der Ingenieurkammer – festgelegt. Außerdem müssen sich all diejenigen Energieberater einer Prüfung unterziehen, für dessen Beauftragung staatliche Fördermittel in Anspruch genommen werden können.

Heißt für dich: Beauftrage immer nur zertifizierte Energieberater, die Fortbildungen nach den Kriterien des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) absolviert haben. Sie sollten zudem dazu berechtigt sein, Energiebedarfsausweise zu erstellen.

Welche Kosten fallen für die Beauftragung eines Energieberaters an?

Wie teuer ein Energieberater ist, kann praktisch nicht pauschal beantwortet werden. Denn die genauen Kosten sind immer von individuellen Begebenheiten abhängig. Aber: Beachte hierbei auch immer, was dir der Energieberater letztlich bringen kann. Investiert du einige hundert Euro, kann sich das unterm Strich lohnen, wenn du dafür über Jahre hinweg Energiekosten senken kannst. Eine Kostentabelle:

Kostenpunkt Kostenhöhe
Berater Die günstigsten Energieberater verlangen rund 500 Euro für ihre Dienstleistung, wobei schnell auch mehrere tausend Euro ausgegeben werden können. Dabei sind höhere Ausgaben aber natürlich nicht direkt auch mit besserer Qualität verbunden, weshalb du dich umfangreich über die Berater informieren solltest.
Immobilie Gute Berater führen immer eine Beratung direkt vor Ort in der Immobilie durch. Heißt: Je größer die Immobilie ist, desto höher sind auch die spezifischen Kosten hierfür. Die Komplettberatung eines Einfamilienhauses kostet rund 600 Euro, bei einem ganzen Mehrfamilienhaus sind es schnell über 1.000 Euro.
Zusatzleistungen Unter Zusatzleistungen können verschiedene Dienste verstanden werden. Insbesondere Thermographieaufnahmen können viel Geld kosten, bringen meist aber auch einen hohen Nutzen. Sie überprüfen die Qualität der Dämmung der Immobilie und decken Schwachstellen auf. Auch eine Luftdichtheitsprüfung kostet 200 bis 300 Euro, kann aber ebenfalls äußerst sinnvoll sein.

Was heißt das jetzt im Detail? Für eine sehr umfängliche Beratung in einem Einfamilienhaus, die von einem Profi durchgeführt wird, solltest du mit Kosten von rund 1.000 bis 1.500 Euro rechnen. Verzichtest du auf Zusatzleistungen sind Werte zwischen 500 und 1.000 Euro realistisch. Auf den ersten Blick mögen diese Beträge äußerst hoch erscheinen. Mach dir aber unbedingt bewusst, dass die Beauftragung Geld sparen kann und zudem staatlich gefördert wird.

Senkung der Kosten durch staatliche Förderung

Der Gesetzgeber sieht Energieberatungen als äußerst gut geeignetes Mittel bei der Steigerung der Energieeffizienz in privaten Haushalten an. Entsprechend gibt es gleich zwei verschiedene Fördermaßnahmen, die derzeit in Anspruch genommen werden können:

  1. KfW – Energieeffizient Bauen und Sanieren: Die staatlich geförderte KfW-Bank beteiligt sich im Rahmen von Neubauten an den Kosten für einen Baubegleiter bzw. Energieberater. Die Hälfte der Kosten werden dabei bis zu einem Wert von 4.000 Euro übernommen, ohne dass das Kapital etwa als Darlehen wieder zurückbezahlt werden muss.
  2. Vor-Ort-Beratung der BAFA: Besitzt du schon eine Immobilie, kannst du das Programm des BAFA nutzen. Sofern das Gebäude in Deutschland steht, vor 2002 erbaut worden ist und dem Wohnen dient, werden 60 Prozent der Kosten bezuschusst. Maximal kannst du auf diesem Wege 800 Euro erhalten, wenn es sich um Ein- oder Zweifamilienhäuser handelt.

Die ursprünglich angegebenen Kosten sinken dadurch enorm. Statt 1.000 bis 1.500 Euro für eine Förderung zu bezahlen, musst du aus eigener Tasche nur noch 400 bis 700 Euro für eine vollumfängliche Beratung aufwenden.

Was bringen Energieberater?

Ob die Beauftragung eines Energieberaters sinnvoll ist, hat unter anderem die Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analyse untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Rund 70 Prozent der Befragten finden es sinnvoll, die Energieeffizienz ihrer Immobilie zu überprüfen.
  • Allerdings haben 3/4 der Deutschen noch keinen Energieberater beauftragt.
  • Bei knapp 20 Prozent der Umfrageteilnehmer konnte eine Sanierung keine spürbare Veränderung der Heizkosten erwirken, weil fachmännische Beratung fehlte.

Als besonders sinnvoll sieht Forsa die Beauftragung des Energieberaters deshalb an, weil er gesetzlich zu absoluter Unabhängigkeit verpflichtet ist. Er darf weder von bestimmten Marken noch irgendwelchen Herstellern Geld erhalten, wenn Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen werden.

Zudem sind Energieberater deutlich spezifischer ausgebildet als herkömmliche Handwerker. Sie schaffen es wirklich, große Einsparpotenziale aufzudecken und bieten darüber hinaus sogar einen Kostenvorteil. Denn Energieberater kennen alle staatlichen Fördermittel, die bei der Sanierung in Anspruch genommen werden können. Derzeit wird weit weniger als die Hälfte der verfügbaren Mittel genutzt, hier verlieren Haushalte viel Geld.

Wie finde ich einen guten Energieberater?

Nur ein professioneller Berater, der den eingangs genannten Qualitätskriterien entspricht, kann dauerhaft zu Kosteneinsparungen beitragen. Damit diese auch wirklich gefunden werden, hat die Deutsche Energieagentur (dena) zusammen mit der KfW, dem Wirtschaftsministerium und dem BAFA eine Kartei aufgebaut, die alle zu empfehlenden Berater auflistet. Bist du also an einer Beratung interessiert, mit der du viel Geld sparen kannst, findest du unter: www.energie-effizienz-experten.de einen geeigneten Experten.

Fazit: Energieberatung lohnt sich

Die Beauftragung eines zertifizierten Energieberaters kostet schnell einige hundert Euro, sie bringt aber auch entsprechend hohe Einsparungen mit sich. Denn die Experten schlagen Verbesserungsmaßnahmen vollkommen unabhängig vor, die meist echte Kostenvorteile mit sich bringen. Zudem werden die Beratungen von staatlicher Seite aus subventioniert. Vom BAFA erhältst du beispielsweise bis zu 800 Euro, wenn du einen zertifizierten Berater beauftragst. Wenn du an solchen Kosteneinsparungen generell interessiert bist, solltest du ausschließlich auf der Seite www.energie-effizienz-experten.de nach solchen suchen. Denn das Verzeichnis wurde von der dena in Kooperation mit anderen staatlichen Institutionen erstellt.