Ersatz von Heizungspumpen jetzt mit noch höherer Förderung
Seit dem 01. August können Immobilienbesitzer finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie ihre alten Heizungspumpen austauschen möchten. Der Bund möchte das Thema Energieeffizienz im Gebäude weiter fördern, so dass sich die Wärme in Immobilien in Zukunft noch besser verteilt. Auch der Stromverbrauch der Heizungen soll durch die Fördermittel effizienter gestaltet werden.
Was soll gefördert werden?
Das Programm des Bundeswirtschaftsministeriums zielt darauf ab, dass moderne und hocheffiziente Pumpen in bestehende Gebäude integriert werden. Durch die staatlichen Zuschüsse sollen private Haushalte dazu angeregt werden, die alten Anlagen auszutauschen. Das Förderprogramm im Überblick:
- Förderberechtigt ist der Ersatz von alten Heizungs-Umwälzpumpen und Warmwasser-Zirkulationspumpen durch neuere Modelle.
- Zudem soll ein hydraulischer Abgleich bei bestehenden Heizsystemen erfolgen.
- Nicht gefördert werden Maßnahmen, die in Neubauten vollzogen werden.
- Die Förderung erfolgt als Zuschuss, der nicht zurückbezahlt werden muss.
- 30 Prozent der Nettoinvestitionskosten und maximal 25.000 Euro können Immobilienbesitzer erhalten.
- Antragsberechtigt sind sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen.
Ziel der Regierung ist es, dass in den nächsten Jahren bis zu zwei Millionen Heizungspumpen ausgetauscht werden. Zudem sollen jährliche rund 200.000 Abgleiche von Heizungsanlagen finanziell bezuschusst werden. Andreas Müller, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), sagte dem Bonner Generalanzeiger hierzu: „Bis 2020 beläuft sich das geplante Fördervolumen auf fast zwei Milliarden Euro. Es handelt sich damit um eine der größten Einzelförderungen im Heizungssegment in der Geschichte der Bundesrepublik.“
Was bringt der Austausch?
Für dich als Immobilienbesitzer ergibt sich durch das neue Gesetz gleich in doppelter Hinsicht ein Einsparpotenzial. Zum einen kannst du beim Einbau einer modernen Heizungspumpe bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten sparen, was schnell mehrere tausend Euro ausmacht. Zudem reduzierst du durch die Installation natürlich deine laufenden Stromkosten, wodurch sich eine Energierechnung langfristig stark reduziert.
Derzeit existiert allerdings noch großer Nachholbedarf bei vielen alten Heizungsanlagen. Katrin Wefers, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Troisdorf, hält die Förderungen daher für sehr sinnvoll: „Ein Großteil der eingesetzten Pumpen sind Stromfresser. In Ein- und Zweifamilienhäusern verursachen sie bis zu zehn Prozent des Haushaltsstromverbrauchs.“ Der Grund hierfür sind vor allem die Umwälzpumpen. In den vergangenen zehn Jahren hat sich in der Forschung und Entwicklung viel getan, so dass sich mit einer modernen Hocheffizienzpumpe zwischen 60 und 80 Prozent des Verbrauchs einsapren lassen.
Ob eine neue Pumpe überhaupt förderungsberechtigt ist, wird vom Ministerium bestimmt. Unter: http://www.bafa.de/bafa/de/energie/heizungsoptimierung/ findest du eine Liste aller Modelle, für die du bis zu 30 Prozent der Kosten wieder rückerstattet bekommst.
Lohnt sich der Einbau aus wirtschaftlicher Sicht?
Immobilienbesitzer sehen oft nur die Kosten für den Einbau einer neuen Heizungspumpe. Schnell sind mehrere tausend Euro investiert, auch wenn die neue Förderung in Anspruch genommen wird. Aber: Studien zeigen, dass sich die Investitionen deutlich schneller rechnen, als oftmals angenommen. Schon innerhalb von zwei bis fünf Jahren kannst du durch den Einbau ins Plus kommen. Abhängig ist die Amortisationszeit natürlich auch immer von der Größe des Haushalts und der Stärke des Winters.
Optimal ist dabei die Kombination aus dem Austausch der Pumpe und dem hydraulischen Abgleich. Durch den Abgleich soll sich das Wasser und damit auch die Wärme ideal im Gebäude verteilen können.
Warum haben Immobilienbesitzer die Heizungspumpen bisher nicht ausgetauscht?
Trotz der harten Fakten und der Wirtschaftlichkeit der neuen Heizungspumpen scheuen sich Haushalte vor dem Austausch. Das liegt vor allem an folgenden drei Gründen:
- Die Heizungspumpe ist quasi unsichtbar und arbeitet geräuschlos. Nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ ist den meisten Immobilienbesitzer daher gar nicht klar, dass die Pumpe enorm viel Energie verbraucht.
- Wie schon kurz angerissen wurde, achten die meisten Immobilienbesitzer nur auf die Anschaffungskosten. Es müsste aber eine genaue Kalkulation von Kosten und Nutzen – also der Reduzierung des Energieverbrauchs – durchgeführt werden. Das kann beispielsweise im Rahmen der Erstellung des Energieausweises erfolgen, wird aber auch hier zu selten genutzt.
- Vor allem der hydraulische Abgleich ist ein komplexes, technisches Thema. Die Raumtemperatur vor und nach dem Abgleich unterscheidet sich nicht voneinander. Schnell stellen sich Verbraucher die Frage: „Wo liegt der Unterschied und wie kann Energie gespart werden?“
Das Prinzip des hydraulischen Abgleichs ist eigentlich einfach zu verstehen. Vor dem Abgleich bekommen einige Heizkörper zu viel, andere zu wenig Wasser. Um diese Defizite auszugleichen, fahren die meisten Heizungsanlagen mit viel zu hohen Vorlauftemperaturen und dadurch auch mit zu hohen Rücklauftemperaturen. Deshalb wird mehr Energie verbraucht, als eigentlich zur Beheizung der Räume notwendig wäre. Der Abgleich löst dieses Problem, so dass alle Heizkörper anschließend gleich viel Wasser zugeführt bekommen.
Wie kann ich den Antrag stellen?
Wenn du dich jetzt für den Austausch der Heizungspumpe entschieden hast, kann du den Antrag bequem online stellen. Dazu sind nur vier Schritte notwendig:
- Bevor du die Maßnahme startest, registrierst du dich auf der BAFA-Homepage. Du erhältst automatisch eine Eingangsbestätigung mit persönlicher Registriernummer.
- Jetzt beginnst du bereits mit der Maßnahme, wobei das laut BAFA auf eigenes finanzielles Risiko läuft. Entsprechend solltest du dich im Vorhinein umfassend informieren, ob dein Projekt wirklich förderungsberechtigt ist. Informiere dich hierzu auf der Homepage der BAFA oder lass dich von einem unabhängigen Energieexperten beraten.
- Binnen sechs Monaten nach der Registrierung und Durchführung der Maßnahme kannst du einen Antrag für die Förderung an das BAFA senden. In der Rubrik „Formulare“ findest du entsprechende Schreiben, die innerhalb von wenigen Minuten ausgefüllt sind. Sobald du alle Daten eingetragen hast, schickst du das Formular und weitere Dokumente an das BAFA (per Post oder per Mail).
- Das BAFA prüft deinen Antrag und überweist dir anschließend die 30 Prozent der Nettoinvestitionskosten, wenn dein Projekt den Anforderungen entspricht.
Fazit: Investition in neue Heizungspumpen lohnt sich
Eine neue Heizungspumpe kostet mehrere tausend Euro. Aber: Die Investition kann sich schon nach wenigen Jahren rentieren. Begünstigt wird dieser Effekt auch dadurch, dass die Bundesregierung den Austausch von Heizungspumpen jetzt noch stärker fördert. 30 Prozent der Anschaffungskosten kannst du dir rückerstatten lassen, wenn dein Projekt förderungsberechtigt ist. Zusätzlich ist es ratsam, einen hydraulischen Abgleich der bestehenden Heizungsanlage durchzuführen. Hierdurch können die Energiekosten weiter gesenkt werden.