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Staatliche Förderprogramme: So erhälst Du Geld für’s Energiesparen

Jährlich werden staatliche Förderprogramme in Milliardenhöhe bewilligt. Seit Beschluss der Energiewende werden die Mittel bevorzugt für den Ausbau erneuerbarer Energie und effizienter Technologien verwendet. Viele private Haushalte nutzen die staatlichen Förderprogramme jedoch nicht, weil sie diese entweder nicht kennen oder bürokratischen Aufwand befürchten. Doch die Beantragung ist meist unkomplizierter als gedacht und spart viele tausende Euro. Wir haben daher die wichtigsten Fördermaßnahmen für Dich zusammengefasst und verständlich erklärt.

Beantragung der Fördermittel

Unabhängig vom Förderprogramm sorgt fast immer die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für die Vergabe der Fördermittel. Das gilt sowohl für zinsgünstige Kredite als auch mögliche Tilgungszuschüsse. Die KfW verfügt jedoch nicht über eigene Filialen, so dass die Hausbank als Vermittler der Förderungen dient. Der allgemeine Ablauf:

  1. Zunächst musst Du Dich darüber informieren, ob Du für eine bestimmte Förderung in Frage kommst. Dazu weist die KfW auf ihrer Homepage detailliert auf die Voraussetzungen für die jeweiligen Mittel hin.
  2. Danach ist es meist erforderlich, einen Kostenvoranschlag für die Maßnahme von einem Monteur oder einer Baufirma erstellen zu lassen.
  3. Mit diesem Dokument suchst Du dann Deine Hausbank auf und trägst Dein Anliegen vor. Gemeinsam mit dem Bankberater wird der Förderantrag ausgefüllt, unterzeichnet und an die KfW übermittelt.
  4. Wichtig ist, die Maßnahmen an sich erst einzuleiten, wenn die KfW-Bank der Förderung tatsächlich zugestimmt hat. Andernfalls musst Du die Kosten selbst tragen.
  5. Nachdem Du einen Förderzuschuss oder einen Kredit erhalten hast, kannst Du den Monteur oder die Baufirma dann mit der Durchführung der Maßnahme beauftragen und das Geld hierfür überweisen.

Erneuerbare Energie und Photovoltaik

Kommen wir zu den konkreten Maßnahmen, um das Prozedere zu veranschaulichen. Besonders beliebt unter Immobilienbesitzern ist die Installation einer Photovoltaik-Anlage (PV). Die Details zum Programm:

  • Förderung bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben
  • Die kompletten Kosten der Anlage können finanziert werden
  • Die Förderung erfolgt durch die Bereitstellung eines Kredits zu Zinsen ab 1,05 Prozent (effektiv)
  • Voraussetzung ist, dass zumindest ein Teil der erzeugten Energie ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird.

Zu beachten gilt es, dass die Zinsen immer auf Grundlage der eigenen Kreditwürdigkeit berechnet werden. In der Regel bewegen sich die Effektivzinssätze aber zwischen 1 und 3 Prozent pro Jahr. Zusätzlich zur PV-Anlage an sich werden seit März 2016 auch Batteriespeicher gefördert, die für eine effiziente Nutzung der gewonnenen Solarenergie sorgen. Wenn Du Dich für das Programm entscheidest, erhältst Du nicht nur einen zinsgünstigen Kredit, sondern auch einen Tilgungszuschuss von bis zu 25 Prozent. Die Höhe des Zuschusses reduziert sich jedes halbe Jahr um 3 Prozent, so dass aktuell Eile geboten ist.

Staatliches Förderprogramm „Energieeffizient sanieren“

Besonders hohes Energieeinsparpotenzial ergibt sich zudem im Gebäudesektor. Um Sanierungen und effiziente Neubauten attraktiv zu machen, bietet der Staat in diesem Bereich zahlreiche Förderprogramme an. Diese beziehen sich sowohl auf komplette Modernisierungen als auch auf Einzelmaßnahmen.

Förderprogram „Kredit“

  • Ab 0,75 Prozent effektivem Jahreszins
  • Förderfähig sind alle Umbaumaßnahmen, die zur Einhaltung des KfW-Effizienzhaus-Standards führen
  • Gilt sowohl für Einzelmaßnahmen (Fensteraustausch, Heizungsaustausch) als auch für Gesamtmaßnahmen
  • Teils Tilgungszuschüsse möglich, vor allem beim Austausch alter Heizanlagen
  • Neben den Modernisierungskosten an sich werden auch Baunebenkosten oder Planungskosten gefördert

Förderprogramm „Investitionszuschuss“

  • Kombinierbar mit dem Förderprogramm Kredit
  • Kein Kredit, sondern ein Zuschuss ohne Gegenleistung
  • Gefördert werden ebenfalls Einzelmaßnahmen und Komplettsanierungen
  • Voraussetzung ist die Einhaltung des KfW-Effizienzhaus-Standards

Ähnliche Förderungen werden für Neubauten effizienter Immobilien gewährt. Beachten solltest Du dabei immer, dass die Immobilie bestimmte energetische Standards erfüllen muss. Die KfW ordnet Häusern und Wohnungen gewisse Energieklassen zu. Je besser die Klasse, desto höher in der Regel die Förderung und desto günstiger der Unterhalt der Immobilie.

Effizienzhäuser verfügen beispielsweise über eine Wärmepumpe, eine Solaranlage für die Trinkwassererwärmung und eine solide Außendämmung. Auch neue Fenster mit Spezialrahmen und Dreifachverglasung sowie eine hocheffiziente Dachdämmung sorgen für die Einordnung der Immobilie in die höchste Effizienzklasse.

Weitere staatliche Förderprogramme

Der intuitive Produktfinder der KfW-Bank führt Dich schnell zum passenden Förderpgoramm

Der intuitive Produktfinder der KfW-Bank führt Dich schnell zum passenden Förderpgoramm

Wie eingangs erwähnt wurde, können hier nur die wichtigsten staatlichen Förderprogramme aufgeführt werden. Auf der Homepage der KfW-Bank findest Du viele weitere Bundesmittel, mit denen Du energetische Maßnahmen finanzieren und Deinen Energieverbrauch langfristig senken kannst. Zusätzlich dazu empfiehlt es sich, auf http://www.foerderdatenbank.de/ nach weiteren Programmen zu suchen. Die Datenbank des Bundes beinhaltet alle Förderungen, die vom Bund oder einzelnen Bundesländern vergeben werden – nicht nur im Energiebereich.

 

Fazit: Staatliche Förderprogramme

Der bürokratische Aufwand für die Beantragung eines staatlichen Förderprogramms ist gering: Du lässt einen Kostenvoranschlag erstellen, vereinbarst einen Termin bei Deiner Hausbank und erhält anschließend die Fördermittelt. Diese werde in Form von zinsgünstigen Darlehen oder Zuschüssen bereitgestellt. Besonders beliebt und umfangreich sind die Förderungen bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen. Aber auch die komplette Sanierung von Bestandsimmobilien, die Durchführung von Einzelmaßnahmen (Heizungsaustausch, Außendämmung, Fensteraustausch) oder der Neubau effizienter Immobilien wird derzeit stark subventioniert.