Photovoltaikanlage – Lohnt sich die Investition noch?
Durch Sonnenlicht Energie gewinnen – möglichst ist das durch eine Photovoltaikanlage. Der Hype um die Solarzellen auf dem Dach ist zwar mittlerweile etwas abgeflacht, Anschaffung und Installation der Anlagen werden aber noch immer gefördert. Doch lohnt sich die Investition in die Photovoltaikanlage überhaupt? Und kann sie einfach an jedem Dach angebracht werden? Wir klären auf.
Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage?
Unter Photovoltaik ist die Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie zu verstehen. Rein technisch ist das dadurch möglich, dass Solarzellen auf dem Dach einer Immobilie oder auf freien Feldern installiert werden. Sobald die Strahlen dann auf die Zellen treffen, werden Elektronen in Bewegung gesetzt, die wiederum Strom erzeugen.
Zwischen den einzelnen Photovoltaikanlagen existieren jedoch teils große Unterschiede. So können die Solarzellen aus verschiedenen Materialien bestehen, wobei kristalline Siliziumzellen derzeit den Markt dominieren. Aber auch andere Herstellungsarten können dafür sorgen, dass die Anlage Strom produziert. Wichtig ist daher, dass du bei der Beurteilung einer Photovoltaikanlage immer auf die Leistungsdaten schaust.
Welche verschiedenen Solarmodule gibt es?
Wenn du privat eine Photovoltaikanlage nutzen möchtest, musst du sie in der Praxis immer auf dem Dach installieren. Verankerungen im Boden sind zwar theoretisch möglich, nehmen aber viel Platz im schönen Garten weg. Nur wenn du auf dem Land wohnst und beispielsweise einen kleinen Acker dein Eigen nennen darfst, lohnt sich diese Installation. Ansonsten solltest du eins der folgenden Solarmodule nutzen:
- Aufdachmontage: Installation über dem Schrägdach
- Indachmontage: Das Solarmodul wird direkt in das Schrägdach integriert
- Fassadenmontage: Die Zellen werden entweder vor der Fassade angebracht oder in diese integriert
- Flachdachmontage: Auf einem Flachdach werden die Solarzellen schräg montiert, um möglichst viel Sonnenergie zu absorbieren
Grundsätzlich ist dabei eine Aufdachmontage bei Schrägdächern die günstigste Variante. Generell erzielen die Zellen bei einer Dachneigung von 35 Grad und der Ausrichtung nach Süden die höchsten Erträge. Schließlich ist die Sonne im Süden nicht nur am längsten zu sehen, sondern auch am stärksten. Rund 90 Prozent der Leistung kann erreicht werden, wenn es Abweichungen nach Südost oder Südwest gibt.
5 kurze Fragen und Antworten zu Photovoltaik
1. Kann ich eine Beratung für Photovoltaik in Anspruch nehmen?
Ja. Neben dem kostenlosen SolardachCheck, den wir dir gleich noch vorstellen, kannst du auch eine persönliche Beratung nutzen. Diese erfolgt in der Regel über die Verbraucherzentrale und findet zu absolut bezahlbaren Konditionen statt. Der Vorteil: Die Beratung ist komplett unabhängig, so dass du wirklich gute und hilfreiche Informationen erhältst.
2. Ist für die Photovoltaikanlage eine Baugenehmigung notwendig?
Grundsätzlich ist das nicht der Fall. Lediglich bei denkmalgeschützten Gebäuden, Überkopfanlagen oder Freiflächenanlagen ist ein Gespräch beim Bauamt in deiner Stadt nötig. Rufe aber im Zweifelsfall immer im zuständigen Bürgerbüro an, um sicher zu gehen.
3. Wer führt die Installation der Anlage durch?
Das kann nur ein Fachmann. Im Internet kannst du über das Handwerksregister oder die Photovoltaiknetzwerke erste Anlaufstellen finden. Frage unbedingt nach einem Kostenvoranschlag und vertraue nur wirklich fachkundigen Unternehmen. Dann dürfte die Montage nur zwischen zwei und drei Werktagen in Anspruch nehmen.
4. Muss die Photovoltaikanlage gewartet werden?
Grundsätzlich sind Solarstromanalgen sehr wartungsarm, weil sie komplett ohne bewegliche Teile auskommen. Ausgerechnet der Regen sorgt hierzulande für die notwendige Reinigung der Solarzellen. Dennoch sollte in regelmäßigen Abständen eine Wartung durchgeführt werden, um alleine die Garantieleistungen der Hersteller aufrecht zu erhalten.
5. Lohnt sich der Abschluss einer Versicherung für die Photovoltaikanlage?
Photovoltaikanlagen mögen robust sein, haben gegen starken Hagel oder schwere Stürme aber kaum eine Chance. Es empfiehlt sich daher, die Anlage mit in die Gebäudeversicherung aufzunehmen, auch wenn dadurch die Prämie steigen kann.
Kann ich auf meinem Dacht eine Photovoltaikanlage installieren?
Ja. Zumindest lassen sich fast alle Dächer als Installationsort für die Solaranlage nutzen. Die einzige Voraussetzung besteht darin, dass eine ausreichend hohe Sonneneinstrahlung gewährleistet ist. Störend können somit Verschachtelungen wie Bäume, Nachbarhäuser oder Aufbauten wirken. Auch wenn sich in deiner Immobilie viele Dachfenster befinden, kann es problematisch werden.
Unser Tipp: Rechts im Bild siehst du den SolardachCeck von co2online. Die Website wird vom Bundesministerium für Umwelt unterstützt und informiert ausführlich über das Thema Photovoltaik. In den Rechner kannst du ganz anonym und unverbindliche die Daten deines Dachs eintragen. Anschließend ermittelt die Software, ob du Förderungen erhalten kannst und welche Photovoltaikanlage für dich in Frage kommt. Zusätzlich werden Aussagen zur Wirtschaftlichkeit getroffen, ohne dass du Werbung für bestimmte Anbieter bekommst.
Rentieren sich Photovoltaikanlagen überhaupt noch?
Pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden. Denn die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage hängt immer von mehreren Faktoren ab:
- Kosten
In den vergangenen Jahren sind die Preise für hochwertige Photovoltaikanalgen stark gesunken. Aber: Für Anschaffung, Einrichtung, laufende Kosten und gegebenenfalls einen Stromspeicher werden schnell mehrere tausend Euro fällig. - Förderung
Wer eine Photovoltaikanlage betreibt, kann laufend auf Fördermittel zurückgreifen. Dazu zählt insbesondere die Einspeisevergütung. Für jedes Kilowatt an Strom, der dem allgemeinen Netz zugeführt wird, zahlt der Bund eine Prämie. Wie lange diese noch läuft, ist allerdings unklar. Planungssicher sind hingegen Einsparungen beim eigenen Stromverbrauch, denn die gewonnene Energie wird natürlich auch selbst genutzt. - Finanzierungsmöglichkeiten
Aufgrund der hohen Anschaffungskosten werden Photovoltaikanlagen in der Regel über Kredite finanziert. Besonders kostengünstige Modelle gibt es von der staatlich geförderten KfW-Bank. Hierüber sind Finanzierungen bereits zu Zinssätzen ab 1 Prozent möglich. - Wirkungsgrad
Die Leistung der Photovoltaikanlage selbst hat ebenfalls einen Einfluss darauf, ob und wenn ja wann sich die Investition lohnt. Achte hier vor allem auf die Leistung der Module, die Ausrichtung und die richtige Neigung. - Lage
Eng mit dem Wirkungsgrad verbunden ist dein persönlicher Wohnort. Denn im Süden Deutschlands sind die Sonnenstunden pro Jahr signifikant höher als im Norden. Natürlich gibt es weitere regionale Unterschiede, die du unbedingt berücksichtigen musst.
Mit Ausnahme der Intensität der Sonnenstrahlung, die jedes Jahr schwankt, sind alle Wirtschaftlichkeits-Faktoren mehr oder minder gut planbar. Nützliche Rechner für die Rentabilität von Solaranlagen findest du beispielsweise unter: http://www.photovoltaik-foerderung.net/solarrechner.html oder http://www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/leistung. Nutze am besten immer gleich mehrere Rechner, um die Ergebnisse zu überprüfen.
Fazit: Photovoltaikanlage kann sich lohnen
Photovoltaikanlagen erzeugen mittels Sonnenenergie Strom. Davon kannst du profitieren, indem du eine entsprechende Anlage auf deinem Dach installierst. Ob diese Investition anschließend lohnenswert ist, hängt vor allem vom Standort der Anlage ab. Daher solltest du entweder kostengünstige Beratung bei der Verbraucherzentrale beantragen oder kostenlose Online-Rechner nutzen. Fakt ist generell aber, dass sich die Installationen derzeit durchaus lohnen, was auch an den staatlichen Förderungen liegt.