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Energieeffizient sanieren – die ultimative Anleitung

Die energetische Sanierung einer Immobilie erfordert recht hohe finanzielle Aufwendungen, rechnet sich unter Strich aber fast immer. Schließlich kannst Du vor allem Deine Heizkosten stark reduzieren, teilweise ist eine Verbrauchsreduktion um bis zu 90 Prozent möglich. Die Grundlage für eine erfolgreiche Sanierung bilden eine genaue Kostenkalkulation und die Ermittlung der Schwachstellen Deiner Immobilie.

Energieeffizient sanieren – zunächst Budget festlegen

Mehrere tausend oder sogar zehntausend Euro kann die komplette Modernisierung einer Bestandsimmobilie kosten. Du solltest daher zunächst grob abschätzen, wie viel Geld Dir überhaupt zur Verfügung steht, wobei das Kapital aus folgenden Quellen stammen kann:

  • Eigenkapital
    Zum Eigenkapital zählen alle finanziellen Mittel, die Du zum Zeitpunkt der Sanierung selbst aufbringen kannst. Es kann sich also um Bargeld, Guthaben auf Sparkonten oder auch Aktien handeln. Beachte bei Finanzprodukten wie Aktien allerdings immer, dass Du diese verkaufen musst, um sie für die energetische Sanierung verwenden zu können.
  • Bankdarlehen
    Die zweite große Finanzierungsquelle bilden Kredite, die Du bei einer Bank aufnehmen kannst. Im Vorhinein ist recht schwierig abzuschätzen, wie viel Geld Dir das Kreditinstitut zur Verfügung stellt. Einen guten Anhaltspunkt bildet eine Haushaltsrechnung: Hierbei stellst Du Deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben einander gegenüber. Von dem Differenzbetrag ziehst Du 15 Prozent als Sicherheit ab, der Rest steht Dir theoretisch für die Darlehenstilgung zur Verfügung. Über Kreditrechner im Internet kannst Du jetzt ausgehend vom monatlichen Budget hochrechnen, wie viel Kredit Du Dir leisten kannst.
  • Förderprogramme
    Zusätzlich solltest Du Dich unbedingt über staatliche Förderprogramme Die staatliche KfW-Bank vergibt etwa kostengünstige Kredite für energetische Sanierungen, bezuschusst einige Maßnahmen aber auch direkt mit Geld.

Einsparpotenziale aufdecken

Sanierungskonfigurator

Kostenloser Sanierungskonfigurator, der unter anderem direkt auf staatliche Förderprogramme verweist.

Die Sanierung hat nur dann maximalen Erfolg, wenn sie wirkliche Problemzonen angeht. Du musst herausfinden, wo Deine Immobilie den größten Wärmeverlust hat – in der Regel sind dies die Fenster. Im zweiten Schritt gilt es dann, die Kosten für den Umbau zu kalkulieren. Danach überprüfst Du weiteres Einsparpotenzial, kalkulierst die Ausgaben hierfür und planst Dein Budget entsprechend.

Wirklich alle Einsparpotenziale aufzudecken, ist für den Laien oft mit großen Schwierigkeiten verbunden und auch eine genaue Kostenkalkulation können eigentlich nur Fachleute durchführen. Es empfiehlt sich daher, etwas Geld für die Beauftragung eines unabhängigen Sachverständigen in die Hand zu nehmen. Dieser kann beispielsweise einen Energieausweis für Deine Immobilie erstellen und Dir direkt handfeste Tipps für die Verbesserung der Energiebilanz liefern. Viele lokale Berater wissen darüber hinaus, welche Baufirmen gute Arbeit leisten und relativ kostengünstig sind.

Alternativ zum relativ teuren Berater kannst Du auch den kostenlosen Sanierungskonfigurator des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie nutzen. Wie in der Abbildung zu sehen, musst Du dazu alle wichtigen Daten Deiner Immobilie bereithalten und in die entsprechenden Felder eintragen. Anschließend errechnet die Software automatisch, wo Einsparpotenziale bestehen, wie Du diese ausnutzen kannst und wie teuer das Vorhaben wird. Allerdings ist die Prognose natürlich nicht so genau wie im Falle des Energieberaters, Du erhältst aber dennoch gute Anhaltspunkte.

Diese Maßnahmen gehören zur energetischen Sanierung

Wenn es dann an die Sanierung an sich geht, musst Du für fast alle größeren Arbeiten eine Baufirma beauftragen. Diese kann folgende Maßnahmen durchführen, um den Energieverbrauch nachhaltig zu senken:

  • Dämmung der Außenwände
  • Dämmung des Dachs
  • Kellerdämmung
  • Fenstersanierung
  • Heizungsaustausch
  • Installation von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
  • Installation von Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeichern

Wichtig ist, dass Du die Arbeiten der Baufirma abschließend überprüfst. Es müssen wirklich alle im Angebot aufgeführten Maßnahmen von den Fachleuten durchgeführt worden sein. Zudem ist auch die Qualität der Arbeit von entscheidender Bedeutung, wobei die Beurteilung für den Laien recht schwierig ist. Nimm zur finalen Besichtigung Deiner sanierten Immobilie am besten einen Bekannten oder Freund mit, der sich in diesem Bereich auskennt. Alternativ kannst Du einen unabhängigen Gutachter beauftragen und bist so definitiv auf der sicheren Seite. Gerade bei größeren Sanierungen lohnt sich das investierte Geld, erkennt der Fachmann doch auf einen Blick wie die Baufirma gearbeitet hat.

Zudem ist es von entscheidender Bedeutung, anschließend ein Protokoll über die durchgeführten Maßnahmen zu erstellen. Darin sichert die Baufirma zu, alle aufgelisteten Arbeiten gewissenhaft erledigt zu haben. Sollten nach einigen Monaten Mängel auftreten oder Fehler entdeckt werden, dient das Protokoll als Beweis dafür, dass die Baufirma unsauber gearbeitet hat und entsprechend nachbessern oder die Kosten hierfür tragen muss.

Kleinere Arbeiten selbst erledigen

Um Kosten zu sparen solltest Du die Baufirma aber nicht alle Arbeiten übernehmen lassen. Auch wenn du handwerklich wenig begabt bist, kannst Du kleinere Ausbesserungen oder Reparaturen selbst übernehmen. Das gilt vor allem für den Innenbereich: Heizungsrohre kannst Du mit einfachen Schaumstoffschalen dämmen, Rollläden machst Du mit Gurtführungen effizienter und Fenster lassen sich mit speziellen Klebebändern abdichten. Weitere einfache Tipps zur Selbst-Sanierung und weiteren Einsparpotenzialen findest Du hier.

Fazit: Genaue Planung mit Fachleuten

Bevor Du Dich mit einzelnen energetischen Sanierungsmaßnahmen beschäftigst, solltest Du Dein Budget genauer aufstellen. Darauf aufbauend kannst Du Dich dann von einem Experten zu den Einsparpotenzialen in Deiner Immobilie beraten lassen oder den kostenlosen Sanierungskonfigurator vom Bund nutzen. Kleinere Arbeiten solltest Du aus Kostengründen selbst übernehmen, vor allem im Außenbereich (Dach, Wände) hilft aber nur die Beauftragung einer Baufirma. Lass Dir von dieser unbedingt einen Kostenvoranschlag und nach Abschluss der energetischen Sanierung ein entsprechendes Protokoll aushändigen.